Nachts abstillen 

Das nächtliche Abstillen der Jüngsten kam etwas schleichend. Ganz anders als bei den Großen (Zwillinge), die ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr stillen wollte. Das war aber auch ein langer Prozess dahin. Sie waren beide sehr schlechte Schläferinnen und ich war einfach fix und fertig. Sie nachts abzustillen war die letzte Chance, die ich sah. Sie waren aber auch schon 20 Monate alt und ich hatte bis dahin kaum eine Nacht mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen.

Es reichte und ich hatte eine innere Haltung dazu eingenommen, die ich vorher noch nicht hatte. Ich wollte nachts nicht mehr stillen. Ich sagte den Zwillingen, dass die Milch nachts schläft und erst wieder da ist, wenn es hell wird. Sie waren sehr traurig und wütend. Ich tröstete und bot als Alternative Wasser an. Sie haben trotzdem sehr viel geweint. Ich blieb hart. Ich wollte nicht mehr. Ließ mich nicht erweichen. Diesmal nicht.

Es war eine schwere Nacht. Jedes Mal wenn sie aufwachten weinten sie bitterlich und je müder sie waren umso schlimmer ihr Klagelied. Ich blieb bei ihnen und tröstete so gut es ging aber eben ohne ihre geliebte „Mi“. Es dauerte zwei Nächte, dann war es ausgestanden. Sie waren sehr erleichtert, dass wir tagsüber noch stillten. Das merkte ich. Die Frequenz tagsüber stieg leicht an, was mich aber nicht störte. Nachts war dafür nach den zwei schrecklich traurigen Nächten dann endlich Ruhe. Sie schliefen durch. Endlich. Nach 20 Monaten keiner ruhigen Nacht konnten wir endlich durchschlafen.

Trotzdem bleibt bis heute ein kleiner Nachgeschmack von Traurigkeit bei mir, weil ich es ihnen aufgezwungen habe, auch wenn mein Kopf mir sagt, dass es keine andere Möglichkeit mehr gab.

Bei der Jüngsten war ich etwas entspannter. Sie war ja auch nur ein Kind und wechselte sich mit keinem Geschwisterchen ab. Sie war auch ein schlechter Schläfer. Gerne immer mal wach zum pullern und stillen. Ich habe über unsere Nächte bereits ein paar Mal gebloggt.

Irgendwann wollte ich abends gerne mal wieder ein Glas Wein trinken und weil ich nie sicher sein konnte wann sie das nächste Mal aufwachte verschob es sich immer wieder. Ich wollte mindestens eine Stunde Zeit vergehen lassen zwischen dem Wein und dem nächsten Stillen.

Als sie etwas über eine Jahr alt war begann ich sie immer wieder auch anders zu trösten. Ich wollte ihr zeigen, dass nicht nur meine Brust eine gute Einschlafhilfe seien kann. Das war eine ganze Weile nicht sehr erfolgreich, aber immer öfters funktionierte es. Ich begann auch nachts (nicht nur abends bevor ich ins Bett ging) sie anders zu trösten.

Je mehr ich es wollte, desto besser klappte es. So kam es, dass ich beschloss abends ab und zu ein Glas Wein zu trinken und ihr dann die Brust zu verweigern und sie anders zu trösten. Natürlich nicht jeden Abend und es klappte immer öfters auch so.

Langsam schlich sich das neue Ritual ein und es wurde immer besser. Die Schlaf-Abstände verlängerten sich bis sie nur noch zum Pullern wach wurde und sich gut ohne Brust abhalten ließ und dann weiter schlief.

Inzwischen wird sie abends einmal wach zum Pullern und nachts manchmal nochmal. Sie ist ja schon eine Weile trocken (mit Unfällen hin und wieder).

Das nächtliche Abstillen kam also schleichend über etwa ein Jahr und ich musste mit ihr keine Hauruck Aktion starten wie bei den Großen. Bis auf das nächtliche Pullern schläft die Jüngste durch von abends ca. 20 Uhr bis morgens um 6-6.30 Uhr.

Tagsüber stillen wir noch morgens, mittags, abends und auch mal zwischendurch. Mal sehen wie lange noch…

Langzeitstillen

Heute möchte ich mal über unser Langzeitstillen erzählen.

Die Zwillinge habe ich lange voll gestillt, denn sie wollten nix essen. Über ein Jahr haben sie sich ihre Mahlzeiten an meiner Brust geholt. Dann wurde es Stück für Stück besser und sie aßen mehr und mehr auch größere Portionen.

Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen was ich mir alles anhören musste an guten „Ratschlägen“ und auch nett gemeinten Sorgen der Anderen.

Die kriegst Du nie mehr von der Brust. Was soll das werden, wenn sie in den Kindergarten kommen. Das wird ganz schwer mit der Eingewöhnung. Du musst ihnen das frühzeitig abgewöhnen. Siehst Du, ich hab es Dir gesagt, jetzt ist es zu spät. Sie sind schon so klein und dünn, gib ihnen mal was Richtiges zu essen. Werden sie denn überhaupt satt beide.

Und Vieles, Vieles mehr.

Ich hatte nie vor zur Langzeitstillenden zu werden. Es ist einfach passiert. Und je nachdem in welchem Umfeld man lebt ist man schon lange am Stillen wenn man mehr als 12 Monate stillt.

Für die Generation meiner Eltern und Großeltern unvorstellbar und das obwohl sie auch gestillt haben, aber eben in der Regel nicht soooo lange.

Nun gut. Ich war also schon langzeitstillend mit den Zwillingen. Mit etwa 20 Monaten habe ich sie nachts abgestillt. Darüber könnt ihr hier später mal lesen. Ich wollte einfach nachts nicht mehr. Ich wollte schlafen.

Mit 21 Monaten sind sie in den Kindergarten gekommen. Damit reduzierte sich das Stillen automatisch nochmal. Übrigens war das Stillen kein Problem bei der Eingewöhnung. Entgegen aller Erwartungen. 😉

Etwa einen Monat vor ihrem zweiten Geburtstag haben wir nur noch abends gestillt und das war irgendwie nicht mehr gemütlich und innig sondern lästig. Für mich war es lästig. Für die Mädchen war es ein letztes Ritual bevor wir gelesen haben und dann geschlafen. Eines Abends habe ich dann gesagt heute nicht und am nächsten Tag haben sie nicht mehr danach gefragt. Erst Wochen später ist ihnen das Stillen wieder eingefallen aber da war längst Ebbe bei mir.

Manchmal hatte ich hinterher das Gefühl es war zu früh für sie…

Nun aber zur Jüngsten. Schonmal zwei Kinder gestillt zu haben ist unglaublich wirksam für das Still-Selbstwertgefühl. Unsere Stillbeziehung startete also wunderbar. Ab und zu musste ich mich etwas bremsen, denn mit „nur“ einem Kind dachte ich, ich könne Bäume ausreißen. Meine Brust zeigte aber deutlich, dass unser Beziehung noch wächst und ich nicht übermütig seien sollte. Ich schaltete also immer wieder mal einen Gang zurück. Sagte Termine ab und genoss die Zweisamkeit mit ihr. Ein kleines Problem hatten wir rund um die 10. Woche. Ich zweifelte schon ein bisschen an mir und meiner total selbstsicheren Einstellung zum Stillen, denn jedes Mal nach dem Schlafen schrie mein Kind wie verrückt. Sie weinte doll und ließ sich nicht mit der Brust beruhigen. Es stellte sich aber heraus, dass sie einfach nur pullern musste. Je länger sie schlief desto doller schrie sie hinterher. Ja klar denn desto nötiger musste sie pullern. Es dauerte bis ich es begriffen hatte und sobald ich mit windelfrei komplett (durch)startete hörte dieses Verhalten gegenüber meiner Brust auf, das ich fälschlicherweise für ein Stillproblem hielt.

Die Jüngste war viel früher an „richtigem“ Essen interessiert als ihre Schwestern. Kein Wunder denn vier Personen lebten es ja vor und vor allem an ihren Schwestern orientiert sie sich sehr. Aber ich war natürlich auch viel entspannter was den Umgang mit dem Stillen und dem Essen anging, denn ich wusste ja dass mein Kind nicht bis zur Volljährigkeit stillt und auch mit dem Kindergarten selten Probleme durch das Stillen entstehen. Ich war erfahrener und entspannter. So stillen wir nun schon lange. Bald 2,5 Jahre. 

Schon mit den Großen habe ich mich nie so wirklich als Langzeitstillende gesehen und deshalb ist es etwas ungewohnt für mich, dass wir immernoch stillen. Ich habe meinen „Frieden“ damit noch nicht gemacht. Manchmal nervt es mich. Dann finde ich es wieder praktisch und manchmal gibt es mir einfach ganz viel Nähe, denn meine Jüngste ist nicht ganz so verschmust wie ihre Schwestern. Sie ist viel selbstständiger, selbstbewusster und eine richtige kleine Persönlichkeit mit eigenem Kopf. Es ist ein Auf und Ab und ich bin mit meinen Gefühlen gegenüber dem Stillen nicht sicher.

Nachts stillt sie nicht mehr. Das haben wir ausgeschlichen. Sehr angenehm, denn sie schläft nun schon eine Weile durch. Tagsüber mag sie aber gerne noch häufig stillen und auch in der Öffentlichkeit und da fällt es mir manchmal schwer ihren Wunsch zu erfüllen. Warum stehe ich da nicht drüber? Ich weiß es nicht genau. Ich bin ambivalent unserem Langzeitstillen gegenüber. Ich bin da so reingerutscht. Es war nicht mein Plan oder mein Wunsch. Es ist einfach passiert und nun stehe ich da. Ganz unvorbereitet. Keine Erfahrung damit. Unsicher.

Was wenn sie doch noch länger stillen will und/oder ich nicht aufhören möchte? Oder halte ich sie unbewusst an der Brust, weil ich weiß, dass sie mein letztes Kind ist? Keine weiteren Stillkinder. Ist es normal oder provoziere ich unbewusst etwas Unnormales? Oder sogar bewusst?

Ohje. Immer diese Zweifel.

Zum Glück gibt es schöne Blogbeiträge über andere Stillmütter und ihre Stillbeziehungen. Ich hab hier mal ein paar Links für Euch, falls ihr auch manchmal unsicher seid.

MotherBirth – Stillen in der Schwangerschaft

Geborgen Wachsen – Ein Kleinkind stillen!?

Von guten Eltern – Stillzeiten – Lang, Länger, am Längsten?

Einfach klein – Stillen ist… normal

Nestling – Langzeitstillen – Ist da überhaupt noch was drin?

ÖkoHippieRabenmütter – Langzeitstillen 

Lassen wir uns nicht von unseren Zweifeln auffressen und vertrauen einfach der Natur und unserem Bauchgefühl. Alles hat seine Zeit.

Wie ist das bei Euch? Wie war das bei Euch?

Momente der Einschlafbegleitung

Die Großen habe ich lange in den Schlaf begleitet. Jetzt können sie es auch ohne mich (und müssen es auch, denn ich will sie nicht mehr täglich in den Schlaf begleiten). Ihr Glück ist, dass ich die Jüngste in den Schlaf begleite. Das bedeutet, dass ich so lange bei ihr liegen bleibe, bis sie schläft. Und da wir ein Familienbett haben, werden auch die Großen in den Schlaf begleitet.

Das Prozedere dauert in der Regel 30-45 Minuten. Nicht selten auch mal 60 Minuten und an ganz schlimmen Tagen dauert es auch mal 1,5-2 Stunden. An den Tagen stelle ich gerne mal die Einschlafbegleitung in Frage…

Zum Glück gibt es auch wundervolle Momente. Zum Beispiel gestern als die Jüngste unerwartet meinen Kopf umarmt und „Liebe Mama! Liebe Mama!“ zu mir sagt. 😍😍😍

Ich weiß nicht woher sie das hat. Vielleicht von den Schwestern. Es war jedenfalls genau das Richtige für mein Mamaherz.

„Schöne Mama! Schöne Mama!“ hat sie auch schon ein paar Mal abends im Bett zu mir gesagt.

Und bei Euch so? Bringt ihr auch Eure Kinder ins Bett? Erlebt ihr dort auch schöne Momente mit ihnen?

Ohne Rauschen

Geständnis abzulegen: Ich beruhigte alle drei Kinder mit (intensivem/exzessivem) Rauschen.

Seit etwa einer Woche jetzt sind wir geräuschfrei. Kein Rauschen mehr nachts oder während des Mittagsschlafes. Bisher lief eine App, die ein Rauschen produzierte, das die Jüngste in einen ruhigeren Schlaf „wiegte“.

Nun ist es ja so mit dem Rauschen ähnlich wie mit einem Nuckel (den wir hier nicht benutzten), irgendwann muss man es tatsächlich abgewöhnen. Sich selbst und auch dem Kind. Ich musste also lernen, das Kind auch ohne Rauschen zu beruhigen und das Kind musste lernen (oder muss noch lernen) sich ohne Rauschen zu beruhigen.

Ich hab es bei den Großen etwas früher hingekriegt (mit 1,5 Jahren etwa). Bei der Jüngsten hab ich es immer mal halbherzig probiert, aber dann doch wieder darauf zurückgegriffen.

Nun ist es aus! Das Schlafzimmer ist leise. Sehr ungewohnt für mich, denn auch ich hatte mich daran gewöhnt neben dem Rauschen nichts weiter zu hören. Nun höre ich wieder Vögel und den Atem der Kinder. 😄 Mal sehen ob das Rauschen jetzt dauerhaft aus bleibt, aber eine Woche haben wir noch nie ohne geschafft, also die Zeichen stehen gut.

Zur Erläuterung: Im Buch „Das glücklichste Baby der Welt“ hatten wir damals mit den Zwillingen nach Hilfe gesucht und sie im Rauschen (teilweise auch sehr lautem Rauschen) gefunden. Hierzu gehörten vor allem der Staubsauger und Radio Rauschen. Auch lautes und intensives „Schschschsch“ half und natürlich lauter Straßenverkehr. Nicht die kleinen Nebenstraßen, sondern die zwei- und dreispurigen Straßen im Berliner Stadtverkehr. Viele viele Nächte schliefen wir bei lautem Radio Rauschen.

Mit der Jüngsten sind wir schnell auf eine App gestoßen: „White Noise“ (weißes Rauschen), die auch andere Geräusche produziert, z.B. Wasser tropfen, Fön, Trockner, Bahngleise u.v.m.

Falls ihr also noch nach einem Beruhigungsmittel sucht, dann probiert es einfach mal aus. Bisher hat es hier keinem geschadet. Wir sind alle nicht taub (auch nicht schwerhörig) davon geworden, obwohl ich das schon oft befürchtet habe und das Rauschen das ein oder andere Mal verflucht habe. 🙄

Nächte – Teil 3

Ich habe ja schon zweimal über unsere Nächte berichtet. Es ist mal wieder Zeit. Ich will auch Mut machen. Es wird besser.

Inzwischen schläft die Jüngste meist zwischen 19 und 20 Uhr und dann schläft sie meistens bis 2/3 Uhr morgens. Manchmal meldet sie sich nochmal zum pullern gegen 22-23 Uhr. Danach ist sie trocken bis morgens. Nach dem Stillen nachts kommt sie ab und zu noch mal gegen 4 bzw. 5 Uhr. Dann ist die Nacht um 6-6.30 Uhr vorbei. Tagsüber schläft sie 1-2 Std. Meist über mittags von 11 bis 13 Uhr.

Ich kann ganz gut mit dem Rythmus leben und fühle mich meistens recht ausgeruht nach diesen Nächten. Ich hab mich jetzt schon so daran gewöhnt, dass es mich schon richtig stresst, wenn sie wieder schlechter schläft. 😦 Dann denke ich schon über Abstillen nach, aber meistens schläft sie gut so dass es wohl noch eine Weile so weiter gehen wird.

Wenn ich das vergleiche mit meinem ersten Beitrag zum Thema, dann ist das jetzt schon eine unglaubliche Verbesseung.

Mittagschlaf im Kindergarten

Ich habe es schon bei Facebook geteilt.

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Bildquelle: pixabay.com

Diesen Artikel über kindlichen Mittagschlaf fand ich sehr interessant:

Mittagschlaf stört die Nachtruhe der Kinder

Hier ist unsere Geschichte dazu. Kurz vor dem vierten Geburtstag zeigte sich bei uns, dass die Zwillinge keinen Mittagsschlaf mehr brauchten. Sie taten sich abends sehr schwer mit dem Einschlafen. Egal wie spät wir ins Bett gingen. Sie brauchten über eine Stunde um zur Ruhe zu kommen. Es war nicht mehr schön für alle Beteiligten.

Wir fieberten auf den vierten Geburtstag, denn in der Kita mussten alle Kinder unter 4 Mittagschlaf machen und ab 4 durften sie nicht mehr. Sehr kuriose Regel wie sich dann herausstellte.

Im Sommer vor ihrem vierten Geburtstag ging es los. Der Mittagschlaf wurde immer mehr zur Qual für die Mädchen. Immer öfters blieben sie wach oder sie machten einen Mittagschlaf und abends kamen sie nicht zur Ruhe.

Als sie wieder in den Kindergarten gingen wurde mir dann bald jeden zweiten Tag berichtet, dass Kind2 eingepullert hatte beim Mittagschlaf. Sie war da bereits lange und zuverlässig trocken, so dass es für uns sehr ungewöhnlich war. Außerdem erzählte mir die Erzieherin, dass die Mädchen und insbesondere Kind2 nicht mehr mit runter wollten zum Schlafen (geschlafen wurde im Keller).

Viele der Freunde meiner Töchter waren bereits vier geworden und durften oben bleiben. Da meine Mädels Ende des Jahres Geburtstag haben, waren sie so fast die Letzten, die Vier wurden und so mussten sie weiterhin mit schlafen gehen.

Es wurde immer schlimmer. Die Erzieherinnen versuchten auf meine Kleine einzugehen. Sie schickten sie nochmal pullern vor dem Schlafen zum Beispiel. Leider half alles nichts. Trotzdem pullerte sie ein. Ich bot an die Wäsche zu übernehmen. Aber nach wenigen Wochen war für mich klar, dass sich hier ein unschönes Muster entwickelte. Meine Tochter pullerte ein, damit sie nicht schlafen musste. *schock*

Ich war schockiert als mir endlich ein Licht aufging und ich bat darum, dass Sie bitte keinen Mittagschlaf mehr mit ihr machen. Ihre Bezugserzieherin sagte das gehe nicht (wir waren inzwischen etwa ca. 4 Wochen vor ihrem vierten Geburtstag angekommen) und versprach mir sich der Sache anzunehmen.

Als ich an dem Tag nachmittags die Mädchen abholte, wurde ich böse überrascht. Meine Tochter hatte eine Windel an. Meine fast vier Jahre alte Tochter hatte eine bis obenhin volle Windel an. Ich war am Ende und weinte im Vorraum sehr doll, weil ich so wütend, schockiert und traurig war. Es war niemand mehr da, den ich damit hätte konfrontieren können und ich hatte auch gar nicht die Kraft. Es ging ja nun schon mehrere Wochen so und war sehr unbefriedigend für mich und meine Tochter. (Ich wollte ihr nicht angewöhnen, dass sie aus Frust einpullern muss. *heul*)

Ich zog ihr die Windel aus. Versicherte dem völlig verunsicherten Kind, dass sie nichts verkehrt gemacht hatte und fuhr mit Beiden nach Hause. Ich war so sauer, denn so hatte das niemand mit mir besprochen und ich weiß natürlich, dass die Erzieherin es gut gemeint hat und Druck rausnehmen wollte, aber doch nicht so!!! Ich merke, dass ich sogar jetzt noch koche, wenn ich das aufschreibe. Sie hätte einfach ihre blöden Regeln vergessen sollen und dem Kind den Druck des Mittagschlafs nehmen sollen, anstatt ihr das Einpullern zu erleichtern.

In der Nacht pullerte sie auch zu Hause ein. Offenbar hatte sie mein Ausbruch und die ganze Situation sehr mitgenommen. Ein Grund mehr mich dem Problem nun selbst anzunehmen.  Ich sprach mit der Erzieherin und machte deutlich, dass das so überhaupt nicht geht und ich stinksauer bin. Ich erklärte ihr, dass ich ab jetzt bis zum Geburtstag meine Kinder mittags abhole.

Sie entschuldigte sich mehrmals und es tat ihr auch leid, dass offenbar niemand die Windel nach dem Schlafen wieder ausgezogen hatte. (Zum Glück, sonst hätte ich von dem Projekt-Windel gar nichts erfahren)

Von ihrer Regel aber rückte sie nicht ab und ich musste also etwa drei oder vier Wochen meine Mädels abholen. Zum Glück konnte ich das mit der Arbeit gut vereinbaren. Mein Chef hatte nichts dagegen. Ich arbeitete dann abends zu Hause. Es war eine sehr stressige Zeit aber auch sehr entspannt, denn meinen Mädels ging es besser damit.

Natürlich hat sie nicht mehr eingepullert seitdem. Erst mit der Einschulung hatten wir wieder 2-3 Unfälle, aber das ist ein anderes leidiges Thema.

Im Übrigen gibt es auch das andere Extrem. Eine befreundete Mutter berichtete mir, dass ihr Sohn dringend den Mittagschlaf bräuchte und er nachmittags nicht mehr zufrieden war seit dem vierten Geburtstag, aber er durfte nun keinen Mittagschlaf mehr machen obwohl er das gerne gewollt hätte. Sie musste ihn abends teilweise so früh ins Bett bringen, dass es kaum noch möglich war mit ihm nachmittags (nach der Arbeit) was zu erledigen oder zu unternehmen.

Unglaubliche Geschichte aber wahr. Ich bin gespannt wie das Thema Mittagschlaf und Betreuungseinrichtung mit der Jüngsten wird. Ein bißchen bangt es mir…

Blogparade: Schlaf

Die liebe Teilzeitmutter hat eine Blogparade gestartet zum Thema Schlafen. Den Beitrag findet ihr hier.

Ich möchte auch noch schnell mitmachen, denn Schlaf ist mir ja das Allerliebste.

Hier kommen die Fragen:

Wie und wo schlaft ihr?

Ich schlafe in meinem Bett. Das Ehebett. Das hat mein Mann in ein Familienbett verwandelt indem er es auf 2,60m erweitert hat. Dort schliefen wir zu viert bis die Jüngste kam. Am Anfang ging es noch zu fünft. Inzwischen ist es zu eng für uns alle, so dass wir gerne sehen, wenn die Großen (beide 7) in ihren eigenen Betten schlafen. Dann schläft mein Mann bei mir und der Jüngsten. Meistens aber schläft er im Kinderzimmer und alle Kinder bei mir. Da hat er tatsächlich mehr Ruhe (und Schlaf) nachts. Zumindest solange bis die Katze ihn wecken kommt.

Familienbett, eigenes Bett?

Familienbett hauptsächlich 

Wann sind Eure Kinder ins eigene Zimmer gezogen?

Mit 6. Aber sie kommen noch häufig ins Familienbett.

Wie lange schlafen Eure Kinder? 

Die Großen 10-11 Stunden. Die Jüngste 11-12 Stunden plus 1-2 Std Mittagschlaf. 

Wie schlafen Sie ein und was macht Ihr, wenn Sie nachts aufwachen? 

Die Jüngste schläft stillend ein oder wenn sie getragen wird (im Ergo). Gerne hört sie dabei (lautes) Rauschen.

Wie war es am Anfang und wie jetzt?

Es hat sich nicht viel verändert bei der Jüngsten. Am Anfang ging es auch mit Papa einzuschlafen. Das geht leider gar nicht mehr.

Bei den Großen war es ähnlich. Nach dem Einschlafstillen kam das Einschlafkuscheln und dann musste ich nur noch dabei sein und nun schlafen sie alleine ein.

Gibt es Tricks für einen guten Schlaf? 

Ich hab noch keine Wundermittel gefunden.

Habt Ihr das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ durchgearbeitet oder einem anderen Ratgeber vertraut? 

JKKSL nein. Aber „No-cry sleep solution“ von E. Pantley (deutsche Übersetzung „Schlafen statt schreien“). Das hat bei den Zwillingen ein bisschen geholfen. 

Welche Tipps habt Ihr für einen guten Schlaf?

Rauschen war bei uns immer sehr beliebt. Je lauter desto besser. Dunstabzugshaube, Staubsauger, Straßenlärm oder ähnliches funktionier(t)en bei allen drei Kindern gut.

Schlaf ist ein schwieriges Thema. Es ist bei jedem Anders. Jeder Mensch ist anders. Schon mein Mann und ich sind völlig unterschiedliche Schläfer. Nun sind wir zu fünft und jeder braucht seine eigenen Rituale, Positionen, Uhrzeiten usw.

(Die Zwillinge sind sich ziemlich ähnlich, aber als Babys waren sie verschieden zum Schlafen zu überreden.)

Acht Stunden

Letzte Woche war ich beim MRT und habe mal meinen Kopf durchleuchten lassen. Es ist zum Glück alles in Ordnung mit meinem Kopf.

Für die Untersuchung wurde mir ein Kontrastmittel gespritzt und die Empfehlung des Herstellers ist es 24 Stunden nicht zu stillen.
Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir die Untersuchung verschieben können bis die Jüngste nicht mehr stillt und/oder sich nachts auch vom Papa beruhigen lässt (bisher erfährt er nachts die totale Ablehnung von ihr).
Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für die Untersuchung entschieden. Die Kleine ist nicht abhängig von ihrer Milchmahlzeit und kann 24 Stunden ohne auskommen.
Mit dem Moment mit dem wir dafür entschieden haben, klammerte sie plötzlich auf einmal. Sie war sehr anhänglich und „jammerig“. Das kenne ich von ihr so eigentlich nicht.
Sie ahnte was. Das war deutlich.

Letzte Woche war es nun so weit. Tagsüber ist sie gerne und problemlos beim Papa. Der Mittagschlaf war die erste Hürde. Lief aber total unkompliziert. Sie schlief einfach während eines Spaziergangs ein.
Die zweite Hürde war dann das abendliche zu Bett gehen. Auch das war relativ unkompliziert. Mein Mann hatte es sich schwieriger vorgestellt…

Ich hatte mich ausquartiert für den Tag. Eine Freundin vertrieb sich die Zeit mit mir. Es tat mir sehr gut mal längere Zeit nicht für die Jüngste zuständig zu sein.

Leider lief die dritte Hürde nicht mehr so glatt. Beim ersten nächtlichen Erwachen ließ sie sich wie üblich nicht vom Papa beruhigen und blieb dann wach. Insgesamt waren es etwas über 2,5 Stunden. Mein Mann und ich schrieben uns hin und her ob ich nun nach Hause kommen sollte.
Nach 2 Stunden machte ich mich auf den Weg, aber bis ich zu Hause ankam schlief sie endlich wieder und schlief dann 6,5 Stunden durch.
Morgens war es kein „Problem“, dass ich nicht da war, so dass ich ausschlafen konnte und dann waren die 24 Stunden fast geschafft als sie mich dann wieder hatte. Die Freude war groß, aber nicht überschwänglich. Später am Tag merkte man dann deutlich, dass sie mich vermisst hatte.

Ich hatte trotz mehrmaligem Ausstreichen eine sehr schmerzende Brust. Das gab sich dann aber tagsüber.

Nachts schlief sie unglaubliche 8 Stunden am Stück. ACHT Stunden. Unglaublich. Leider schlief ich nicht acht Stunden am Stück obwohl ich sie hätte gebrauchen können. Ich war andauernd wach um zu gucken ob sie noch lebt. 😀
Die darauf folgende Nacht war wieder ganz „normal“. Unsere normalen Nächte sind eher anstrengend. Das könnt ihr hier und hier nachlesen, wenn ihr mögt. 🙂

Ich hätte nichts gegen 8 Stunden. 😉
Ach und wer meine Nächte schrecklich findet, der sollte mal zur Frühlingskindermama rüberschauen:
Schlafkarriere meiner Kinder

Die Nächte – Teil 2

Mein Beitrag über unsere Nächte wird gerne gelesen und es treffen immer mal Besucher über eine Suchmaschine hier ein. So dachte ich mir ich gebe mal ein Update zu unseren Nächten. Falls ihr den ersten Beitrag noch nicht kennt, dann könnt ihr hier Die Nächte – Teil 1 nachlesen.

Nein sie schläft noch nicht durch. 😉 Ich werde das seltener gefragt, weil viele irgendwie davon ausgehen, dass das schon so ist.
Es ist aber besser geworden. Zumindest für unsere Verhältnisse. Sie schläft meist zwischen 18.30 Uhr und 19 Uhr ein und schläft dann etwa 1-2 Stunden. Wenn ich sage, dass sie einschläft dann bedeutet das, wir zwei sind im Bett und sie stillt sich meistens in den Schlaf. Manchmal geht es schnell und sie schläft nach 10-15 Minuten. Meistens aber dauert es 30-45 Minuten. Manchmal auch länger. Das sind dann die Abende an denen ich mich frage warum ich das alles mache. Manchmal stehen wir auch auf und ich binde sie in den Ergo (Tragesystem Ergo Baby Carrier). Dort schläft sie dann meist recht schnell ein.
Wie gesagt wird sie nach 1-2 Stunden dann meist wach und muss pullern. Manchmal komme ich zu ihr und sie hat schon gepullert oder ich kann sie noch abhalten. Dann schläft sie problemlos wieder ein. Meist stillend.

Dann schläft sie bis 1 Uhr ungefähr. Manchmal auch 2 Uhr. Dann schläft sie meist so bis 5 Uhr (da muss sie dann wieder pullern) und dann ca. eine Stunde bis sie zwischen 6 und 7 Uhr erwacht und der Tag beginnt.

Für mich ist das schon viel entspannter. Aber sie ist trotzdem noch dreimal die Nacht wach und lässt sich nur mit Stillen beruhigen. Papa braucht auch nicht kommen zum Trösten. Er wird einfach weggeschoben.
Mal sehen wie sich das entwickelt. Es ist ja schon besser und sehr erträglich wie ich finde.

Vor Weihnachten haben wir leider ein paar Nächte gehabt in denen sie zwei Stunden wach war. Das war sehr anstrengend und hat den ganzen Rhythmus durcheinander geworfen. Wenn sie dann um 5 Uhr wieder eingeschlafen ist, hat sie bis 8 Uhr geschlafen und dann war der Tagschlaf ganz durcheinander.

Wenn ich dann total müde am liebsten mein Kind wegzaubern würde und mich frage warum wir nochmal ein Kind wollte, wo doch die Großen schon so groß und selbstständig sind… dann lächelt sie mich an und ich bin aufs Neue verliebt. Es wird warm ums Herz und ich weiß einfach, dass es schön ist mit ihr und ich es so genieße dieses kleine Wesen beim Großwerden zu begleiten. Dazu gehören auch die Nächte. Und wann hat man schon sonst Mama nur für sich allein…

Die Nächte

Immer wieder werde ich auf die Nächte angesprochen.
Mein Baby ist nun fast 11 Monate alt und da ist neben der Frage, ob ich noch stille, auch die Frage ob sie denn durchschläft der Klassiker. (Wobei ich das schon gefragt werde seitdem sie 4 Wochen alt ist…)

Nein sie schläft nicht durch. Wie sind meine Nächte? Schrecklich. 🙂
Eine normale Nacht läuft so, dass sie zwischen 19 und 20 Uhr (oft stillend) einschläft. Dann schläft sie etwa eine Stunde. Dann ist sie wach zum Pullern. Manchmal stillt sie sich dann in den Schlaf, manchmal reicht es, wenn ich sie wieder hinlege. Wenn sie stillt, dann ist sie nach 1-2 Stunden wieder wach zum Pullern/Stillen. Wenn sie nicht stillt schafft sie auch mal 2-3 Stunden.
Zwischen 21 und 23 Uhr gehe ich dann ins Bett und den Rest der Nacht hat sie einen 1-3 Stunden Rhytmus wobei es schon eher bei 2 Stunden liegt und gegen morgens dann stündlich wird.
Hört sich schrecklich an. Ich weiß. Ich bin auch immer etwas irritiert, wenn mein Mann morgens sagt wie schrecklich müde er ist… ich auch. Bin auch dauermüde seit 11 Monaten.
An manchen Tagen ist es sehr schlimm, an anderen Tagen fühle ich mich erstaunlich ausgeruht. Da ich keinen Kaffee trinke, gibt es also auch keinen Energieschub durch „Aufputschmittelchen“. 🙂

Ich kann nun natürlich überlegen, ob ich Kügelchen gebe oder mal zum Osthepathen gehe oder an ihrem Tagschlaf drehe oder oder oder. Vielleicht hilft es auch sie aus dem Elternbett auszuquartieren (vielleicht auch nicht) oder sie nachts nicht zu stillen sondern anders zu beruhigen (bitte wie? rumlaufen? schschsch machen hilft nicht und von Papa will sie auch nix wissen…). Sicher kann ich ganz viel rumprobieren und versuchen. Oder ich nehme es an und akzeptiere es solange es für mich erträglich ist. Was nützt mir die Jammerei über ihren „schlechten“ Schlaf.

Nun muss man dazu wissen, dass ich natürlich viel schlimmere Nächte mit den Zwillingen durch habe. Die haben ähnlich schlecht geschlafen wie ihre Minischwester. Da war es noch extremer, weil sobald ein Baby wieder geschlafen hat, hat sich das Zweite gemeldet. Gefühlt war ich stündlich wach und ich hatte keine längere Schlafphase als 2 Stunden.

Die guten Neuigkeiten sind: Es geht vorbei. Irgendwann hört es auf. Irgendwann schlafen sie durch. Das kommt einem soooo weit weg vor, aber das ist es nicht. Die Zeit vergeht schnell und schlafen können wir noch wenn wir tot sind. 😀 Kleiner Scherz.

Meine Zwillinge musste ich mit 18 Monaten nachts abstillen. Da war für mich der Punkt erreicht an dem ich nicht mehr konnte. Es war eine schwere Entscheidung und tut mir bis heute leid, aber es ging einfach nicht mehr. Ich brauchte Schlaf und aus heutiger Sicht waren sie auch „alt genug“ und ich hatte lange durchgehalten. Und ich verwehrte ihnen die Milchmahlzeit auch nicht komplett. Nur nachts wollte ich meine Brust für mich haben. Es dauerte 3 Nächte und dann schliefen sie durch. Ich begleitete sie. Ich tröstete. Ich schaukelte. Ich trug sie rum. Ich bot Wasser an als Durstlöscher. Sie wollten lieber ihre Milch, aber die sollte nun nachts ruhen. Nach drei durchzechten Nächten für uns alle, war es dann gut. Sie schliefen durch. Was für eine große Erleichterung.

So weit bin ich aber noch lange nicht mit dem Krümel jetzt. Sie schläft eben schlecht. Hat sie wohl vom Papa, der ist auch ein schlechter Schläfer und damit finde ich mich ab.
In ganz schlimmen Nächten muss ich mich daran erinnern, dass es ein großes Geschenk ist ein gesundes und fittes Baby zu haben mit dem ich die Nächte wach verbringen DARF. Eltern von kranken (oder gar gestorbenen 😦 ) Babys würden sich wünschen die Nächte durchzumachen, wenn ihr Baby dafür nur gesund sein würde…

Also liebe vom Schlafmangel geplagte Mamas, vergleicht Euch nicht mit den Mamas, deren Babys schlafen wie ein Stein. Das bringt uns nichts. Vergleicht Euch lieber mit Mamas, die es nicht so gut haben wie wir.
Diesen Blogeintrag schreibe ich heute aus aktuellem Anlass, denn letzte Nacht hat meine Kleine mich von 3.30 Uhr bis 4.30 Uhr wachgehalten… Das sind dann die besonders schönen Nächte. 🙂 Ich bin aber erstaunlich gut gelaunt. Machen wir das Beste draus.