Seitdem ich diesen Beitrag gelesen habe beschäftigt mich das Thema.
http://linilindmayer.com/293-nichts.html
Ich bin in meinem engeren Freundeskreis die Einzige, die mit dem Baby zwei Jahre zu Hause bleibt. Es ist mir bewusst dass es nicht jedem finanziell möglich ist, aber oft werde ich auch gefragt ob mir nicht die Decke auf den Kopf fällt.
Klares Nein.
Nein mir fällt nicht die Decke auf den Kopf. Es gibt immer was zu tun. Mit drei Kindern, Haus und Garten wird mir einfach nicht langweilig.
Sicher ist es auch anspruchsvoller geworden das Baby zu beschäftigen, aber ich kann sie auch viel besser in den Haushalt miteinbinden. Sie „hilft“ mir das Besteck aus dem Geschirrspüler zu räumen und die Wäsche in die Waschmaschine zu machen.
Spielen mit ihr macht mehr Spaß, weil sie besser interagiert.
Ich weiß ich bin den ganzen Tag auf den Beinen und dennoch fällt mir auf die Frage, was ich den ganzen Tag mache, keine passende Antwort ein.
So kam es dazu, dass ich es gestern mal aufgeschrieb und es nun hier teile.
Der Tag beginnt mit Kinder wecken und anziehen. Dann Frühstück machen und gestern habe ich einen Tomatensalat für die Schule gemacht. Dann brachte ich sie zur Schule und als ich zurück war, hab ich Wäsche zusammengelegt und gewaschen und weggeräumt und aufgehängt. Dann die Küche und das Wohnzimmer aufgeräumt. Müll und Kompost rausgebracht. Fruchtfliegen gefangen und freigelassen. Einen Augenarzttermin gemacht. Zwischendurch mal Frühstück für mich gemacht. Gesaugt und das Baby zweimal zum Schlafen überredet.
Dann eins der Schulkinder abgeholt und zum Zahnarzt gebracht. Im Zug Hausaufgaben mit ihr gemacht.
Währenddessen und zwischendurch habe ich natürlich immer wieder das Baby bespaßt und bei Laune gehalten.
Nach dem Zahnarzt schnell nach Hause und alle ins Bett kriegen. Dabei hatte ich Hilfe von meinem Mann. Nachdem alle schliefen machte ich mir Abendessen und hatte noch ein kurzes Telefonat mit einer Freundin. Dann rief mich meine Jüngste wieder ins Bett und da blieb ich auch.
Auf die Frage was ich gestern gemacht habe, würde ich wohl antworten, dass ich beim Zahnarzt war, dabei hat der Termin nur einen Bruchteil meines Tages ausgemacht.
Heute war ein ganz typischer Tag ohne Termine, also habe ich nochmal aufgeschrieben was ich so tue tagsüber. Der Tag begann etwas früher als sonst. Um 5 Uhr war die Kleinste der Meinung es sei Zeit aufzustehen. Ich versuchte sie 45 Minuten vom Gegenteil zu überzeugen aber sie ließ nicht mit sich verhandeln. Dann standen wir auf und der Tag begann:
– Duschen inkl. Kind (sie ist nicht davon abzubringen mit mir zu duschen)
– Wäsche abnehmen, zusammenlegen und wegräumen
– Bett machen
– neue Maschine Wäsche anmachen
– Bügelbrett und Bügelwäsche rauskramen für später
– Spielzeug aufräumen/wegräumen
– Frühstück vorbereiten
– Kinder wecken
– Frühstück weiter vorbereiten
– Schulstullen fertig machen
– Abwaschen
– während die Kinder Zähne putzen,
Kinderbetten machen und lüften
– Nebenbei müdes Baby in Schach halten
– zweimal Zöpfe flechten
– Baby anziehen
– alle Antreiben zum Losgehen
– Rucksäcke packen helfen
– Anziehen helfen
– Zur Schule bringen
– Ab nach Hause weil das Baby müde ist
– Schnell noch Wischwasser im Auto nachfüllen
– Baby stillen, dann aufbinden zum Schlafen
– endlich frühstücken
– Bügeln
– Kind wach. Stillen.
– kleiner Schwatz mit der Nachbarin
– Wäsche in den Trockner
– gestern zusammengelegte Wäsche in den Schrank räumen
– Aufräumen
– saugen (ca. 50%)
– Kind bei Laune halten.
– Nächste Wäsche anmachen
– Trocknerfilter säubern. Trockner wieder anmachen
– Gebügelte Wäsche wegräumen
– mehrmals das Kind davon abhalten die Treppe hochzuklettern
– Mittag machen, Hälfte davon essen
– Anzug aus der Reinigung holen
– Glasmüll wegbringen
– Kinder abholen
– Paket aus Filiale abholen
– Einkaufen für Abendessen
– Baby schläft die zweite Runde
– zweite Hälfte vom Mittag essen
– Zwei Freundebücher ausfüllen (das liebe ich ja *ironieoff*)
– kurze Telefonate
– mit den Großen unterhalten während ich die Kleine in Schach halte
– Geschirrspüler ausräumen und einräumen
– Abendessen machen, wobei ich dabei sehr viel Hilfe hatte von zwei kleinen Damen
– Wäsche in den Trockner
– Bisschen Wäsche zusammenlegen
– Währenddessen essen und nebenbei die Küche aufräumen
– saugen (ca. 40% die restlichen 10% sind nur nötig wenn Besuch ansteht :D)
– Rucksäcke ausräumen
– Paket auspacken
– Baby bettfertig machen
– helfen beim Zähne putzen und Haare kämmen
– Ab ins Bett (Baby wird einschlafbegleitet und die Großen auch bei Bedarf, wenn das Baby schläft
Was hab ich heute also gemacht? Schwer zu sagen. Die Werbung beschreibt das schon sehr gut mit: „Ich führe ein sehr erfolgreiches kleines Familienunternehmen“.
Wie man sieht: Ich tue nicht NICHTS. Man kann das nur nicht so einfach in Worte fassen wie sehr man beschäftigt sein kann als zu-Hause-Mama (Stay at home Mom).