Urlaubsbericht Teil 2

Nach Teil 1 folgt in der Regel Teil 2. Hier nun also mein Urlaubsfazit zu unseren 10 Tagen Auszeit vom Alltag in der Türkei.


Vorab muss ich sagen, dass ich etwas erstaunt war, dass ich die Frage „Bist Du gut erholt?“ nach dem Urlaub wie Hohn empfand. Ich fühlte mich nämlich überhaupt nicht erholt, aber wenigstens sah ich so aus, denn sogar mit meiner Schattenbräune kann ich ganz gut angeben. 😜

Irgendwie ist der Urlaub mit den Kindern dieses Jahr nicht sehr erholsam gewesen. Wenig Schlaf und viel „Kinderprogramm“ und wenig „Elternzeit“ haben dazu geführt.

Nun aber zum Urlaub an sich. Uns war etwas mulmig unter den derzeitigen politischen Umständen in die Türkei zu fliegen. Wir hatten versucht umzubuchen, aber es war nichts mehr frei. Keine Flüge mehr.

Also in den sauren Apfel beißen und los. Unsere Verwandtschaft und Freunde waren sehr besorgt.

Von den Problemen merkt man in der Türkei schon was. Das Nachbarhotel war geschlossen und auch viele Geschäfte hatten zu. Der starke Rückgang des Tourismus ist deutlich zu spüren. Auch am Flughafen merkt man die Angst. Es gibt verschärfte Sicherheitskontrollen und man wird nun 4-4,5 Stunden vor Abflug aus dem Hotel abgeholt um es pünktlich durch alle Hürden am Flughafen zu schaffen. 😳

Wir wollten das vermeiden und haben den vom Reiseveranstalter angebotenen Privattransfer gebucht. Unglücklicherweise hat der Reiseleiter vergessen den Transfer zu organisieren, so dass wir dann auf eigene Faust mit dem Taxi gefahren sind. Das war eine sehr interessante Fahrt über rote Ampeln und so. 😄 Ein Glück waren die Kinder zu müde um das richtig zu verstehen.

Aber bei der Abreise wollte ich gar nicht anfangen. 

Mit der Anreise fing der sogenannte Urlaubs-Stress an. Der Flug war problemlos und die Jüngste hat ganz artig auf meinem Arm einen Mittagschlaf gemacht. Ein Traum. Aber dann… Kaum haben wir den Flughafen verlassen, jammern die Großen nur noch darüber wie warm ihnen ist… Mir war klar, dass es warm ist. Die Wärme ist mit ein Grund warum wir dorthin geflogen sind. Den Mädchen war das offenbar nicht so glasklar wie uns und es hat einen Tag gedauert bis nicht mehr jeder zweite Satz „Mir ist so waaaarm!“ war.

Es war ihnen auch ansonsten nicht sehr viel Recht zu machen. Entweder ging es nicht schnell genug zum Pool oder es gab Streit darüber wer als erstes eingecremt wird und dann wurde gemeckert über die Einwirkzeit der Sonnencreme. 😩 Ich empfand das als sehr anstrengend und undankbar. Ich reiße mir quasi ein Bein aus für sie und dann ernte ich nur maulige Gesichter… Vorgeschmack auf die Pubertät. 😱😱😱

Ich muss sie nächstes Mal besser vorbereiten auf die Abläufe bei so einem Urlaub. Vielleicht hilft das. 😕


Die Hotelanlage war sehr schön. Toll gepflegt und sauber. Das Zimmer war schön modern. Leider hatten wir eine sehr aufdringliche Putzfrau, die doch etwas zu sehr meine Grenzen überschritten hat. Und ich denke nicht, dass ich empfindlich bin. Ich musste ihr das dann mal sagen (so gut es ging ohne ihre Sprache zu sprechen) und sie bitten uns nicht mehr zu stören. Sie kam zum Beispiel in das Zimmer ohne zu klingeln oder zu klopfen. 😳 Es gab kein Türschild mit „Bitte nicht stören!“ und erst auf Nachfrage (nach drei Tagen an der Rezeption) entdeckten wir einen kleinen Schalter am Nachttisch, der draußen vor der Tür ein rotes Licht aufleuchten ließ.

Das Bett war übrigens – neben dem Armband, das wir nun alle tragen mussten – ein weiteres Problem der Großen. Sie wollten sich nicht mit einem „Laken“ zudecken. Das war ihnen zu hart und zu ungemütlich. Sie wollten noch am ersten Abend zurück nach Hause deswegen. Zum Glück hatten wir ein übergroßes Badetuch dabei. Darunter hat Kind 2 dann schlafen können und Kind 1 hat sich mit dem Laken arrangiert. Es gibt eben keine traditionelle Bettdecke in einem so warmen Land.

An dem Zimmer hat mich gestört, dass man es nicht schön dunkel machen konnte und dass es kaum Möglichkeiten gab ein nasses Handtuch aufzuhängen geschweige denn 5 Handtücher… Handtücher sind auch ein gutes Stichwort. Warum es diese Hinweise gibt, dass sie viel wert auf die Umwelt legen und man doch nur Handtücher auf den Boden legen soll, die gewechselt werden müssen, ist mir ein Rätsel, denn das wird vom Personal ignoriert. Es wurden täglich alle Handtücher gewechselt. Ich finde das schade, denn es ist ja tatsächlich besser für die Umwelt und ich brauche nicht täglich ein neues Duschtuch. 😐 In der Lüneburger Heide war es so, dass tatsächlich nur die Handtücher auf dem Boden gewechselt wurden. Sehr angenehm.

Apropos Umwelt. Die Plastikbecher am Strand fand ich auch total daneben. Kein Wunder, dass Plastik im Meer landet. Diese Dinger sind super schnell ins Wasser gepustet vom Wind und leider interessieren sich unglaublich viele Urlauber wenig dafür. 👎🏻 Wer von der Problematik noch nichts gehört hat sollte unbedingt hier mal nachlesen und dieses traurige Video sehen.

Was so ein einziges Hotel an Müll sparen könnte…


Die Wasserlandschaft des Hotels war sehr schön. Für groß und klein was dabei und bei der Hitze waren wir fast ausschließlich im Wasser. 


Ich fand es etwas schade, dass an dem einen Kinderbecken wirklich alle Eltern drum herum geraucht haben und das andere Kinderbecken lag neben der Toilette und ich habe gesehen wie Männer aus der Toilette kamen und erstmal durch das Babybecken stapften um sich die Füße zu waschen. 😵😵😵

Dass ich keine Grieben davon habe ist ein Wunder. 😝😝😝

Der Miniclub war hübsch eingerichtet, aber ich fand die Angestellten etwas desinteressiert und die Einrichtung roch leider ganz extrem nach Plastik und Chemie, so dass wir gleich wieder gegangen sind und nicht wieder kamen. Es war auch eine recht teure Angelegenheit. Einen Tag haben sie T-Shirts gestaltet. Dafür sollte man 10€ mitbringen (also bei uns 20€) und an einem anderen Tag Sandbilder für nicht viel weniger Geld… Gut ist übrigens, dass man überall mit Euro bezahlen kann. Es ist nicht nötig Geld zu wechseln.


Ein anderes Problem sind die Klimaanlagen. Ich bin etwas zwiegestalten denn es ist angenehm bei 37-38 Grad mal in einen kalten Raum zu kommen, aber es ist auch sehr anstrengend für den Körper. Wir haben uns (dadurch?) auch eine schöne Erkältung mitgenommen… Abgesehen davon ist es nicht gut für die Umwelt. 😐

Besonders der Essensaal war extrem klimatisiert. Zumindest kam es mir so vor. Das Essen war sehr gut. Ein sehr üppiges Büffet. Aber auch hier war es schwierig vegan zu essen, wenn man nicht ausschließlich Salat und Reis essen wollte. Aber das Salatbüffet war sehr schön vielfältig.


Wie sieht nun mein Fazit aus? Wir würden auf jeden Fall wieder in die Türkei fahren. Hoffentlich entspannt sich die Lage dort bald. Ich denke aber, dass es dann vielleicht lieber eine kleinere Anlage wird, aber das ist alles Zukunftsmusik. Nächstes Jahr sparen wir erstmal, um dann 2018 wieder groß verreisen zu können. 😎

Für zukünftige Urlaube habe ich mir übrigens eine Liste gemacht mit Hinweisen, was ich beim nächsten Mal nicht möchte oder anders machen möchte. Das ist ganz sinnvoll, denn in zwei Jahren hab ich wohlmöglich längst die ganzen Kleinigkeiten vergessen, die dieses Jahr hätten besser laufen können.

Ein Beispiel dafür ist das „All-Inklusive“. Ich denke wir sind nicht wirklich die All-in-Urlauber (schon das blöde Armband stört). Wir trinken keine Unmengen an Softdrinks und Alkohol und wir brauchen auch eigentlich nicht drei Mahlzeiten üppiges Essen. Leider gibt es in der Türkei fast nur noch All-in-Urlaub. Das hat mir unsere Freundin vom Reisebüro gesagt.

Mal schauen. Jetzt hat uns erstmal der Alltag wieder. 😜

Urlaubsbericht Teil 1

Hier kommt mein Bericht von unserem Urlaub dieses Jahr. 

Wir haben seit vier Jahren keinen großen Urlaub mehr gemacht, so dass mein Mann und ich uns sehr auf diesen Urlaub gefreut haben.

Den Urlaub haben wir lange vorher geplant. 

Eine Woche alles inklusive in der Lüneburger Heide. Inklusive Ausflügen und Kinderbespaßung. Und 10 Tage Badespaß in der Türkei. Auch alles inklusive.

In Teil 1 berichte ich von der Woche in der Lüneburger Heide.


Die Anlage war sehr schön und auch unser Ferienhaus war gepflegt und in gutem Zustand. Einziger Minuspunkt: keine Fliegengitter an den Fenstern und sehr große Fenster mit Vorhängen, die nicht verdunkelt haben. Das finde ich mit Kindern sehr ungünstig zumal die Häuser alle am See stehen. (Mückenalarm)


Ich habe mich mit der Jüngsten in das einzige Zimmer mit einem kleinen Fenster einquartiert und dort ein eigenes Verdunklungsrollo angebracht. Das hat gut geholfen und so konnte zumindest die Jüngste morgens ausschlafen.


Für die Jüngste gab es für viel zu gucken in der Anlage (See, Enten, Gänse, Buddelkasten, Strandbar und eine schöne Fischelandschaft mit Kois. Die Großen waren fast ausnahmslos im Miniclub. Das hat ihnen viel Spaß gemacht und an einem Tag haben sie sogar eine Zirkusvorführung einstudiert für das Abendprogramm.


Im Urlaubspaket waren mehrere Ausflüge inbegriffen. Wir haben zum Beispiel am Ausflug in den  Barfußpark teilgenommen. Allerdings war uns der Ganztagesausflug zu viel für Kind 3, so dass wir zum Barfußpark mit dem eigenen Auto gefahren sind und nicht den „Umweg“ über Lüneburg genommen haben. Das war auch ganz problemlos möglich.


Der Park ist sehr zu empfehlen. Das hat uns allen großen Spaß gemacht. Hinterher hatten wir schöne weiche Füße und die Großen haben noch Knabberfische für den Feinschliff rangelassen.


Wir waren zwei Mal im Heidepark. Das war nicht inklusive. Es war sehr schön und hat Spaß gemacht. Vor allem den Kindern natürlich.


Die Jüngste ist so schön unkompliziert und hat dort sogar auf einer Wiese Mittagschlaf gemacht.


Aber zurück zur Urlaubsanlage. Die Angestellten dort waren alle nett und mit jedem Anliegen wurde einem freundlich geholfen und entgegen gekommen. Mein Vater hat uns einen Tag besucht und für 20€ durfte er überall mitessen und trinken und sogar mit uns schwimmen und bowlen gehen.

Leider war das Essen nicht so ganz mein Geschmack. Etwas sehr fettig und wenig vegan. Wenn man mal vom Salat absieht. Wir sind satt geworden. Sogar etwas mehr als satt, weil wir am großen Büffet gut zugeschlagen haben… aber wir waren alle nicht ganz so zufrieden. Aber auch hier haben sich die Angestellten viel Mühe gegeben und haben gefragt, ob wir noch etwas benötigen. Für die Jüngste wurde morgens Sojamilch an den Tisch gebracht.

Ich kann nicht wirklich meckern, denn für den „Normalesser“ war das Büffet schon gut, aber sogar meinem Mann war nach ein paar Tagen das Büffet überdrüssig.

Alles in allem haben wir alle Viere baumeln lassen können. Das war dringend nötig und schön.

Wir würden wieder hinfahren.