Immer wieder werde ich auf die Nächte angesprochen.
Mein Baby ist nun fast 11 Monate alt und da ist neben der Frage, ob ich noch stille, auch die Frage ob sie denn durchschläft der Klassiker. (Wobei ich das schon gefragt werde seitdem sie 4 Wochen alt ist…)
Nein sie schläft nicht durch. Wie sind meine Nächte? Schrecklich. 🙂
Eine normale Nacht läuft so, dass sie zwischen 19 und 20 Uhr (oft stillend) einschläft. Dann schläft sie etwa eine Stunde. Dann ist sie wach zum Pullern. Manchmal stillt sie sich dann in den Schlaf, manchmal reicht es, wenn ich sie wieder hinlege. Wenn sie stillt, dann ist sie nach 1-2 Stunden wieder wach zum Pullern/Stillen. Wenn sie nicht stillt schafft sie auch mal 2-3 Stunden.
Zwischen 21 und 23 Uhr gehe ich dann ins Bett und den Rest der Nacht hat sie einen 1-3 Stunden Rhytmus wobei es schon eher bei 2 Stunden liegt und gegen morgens dann stündlich wird.
Hört sich schrecklich an. Ich weiß. Ich bin auch immer etwas irritiert, wenn mein Mann morgens sagt wie schrecklich müde er ist… ich auch. Bin auch dauermüde seit 11 Monaten.
An manchen Tagen ist es sehr schlimm, an anderen Tagen fühle ich mich erstaunlich ausgeruht. Da ich keinen Kaffee trinke, gibt es also auch keinen Energieschub durch „Aufputschmittelchen“. 🙂
Ich kann nun natürlich überlegen, ob ich Kügelchen gebe oder mal zum Osthepathen gehe oder an ihrem Tagschlaf drehe oder oder oder. Vielleicht hilft es auch sie aus dem Elternbett auszuquartieren (vielleicht auch nicht) oder sie nachts nicht zu stillen sondern anders zu beruhigen (bitte wie? rumlaufen? schschsch machen hilft nicht und von Papa will sie auch nix wissen…). Sicher kann ich ganz viel rumprobieren und versuchen. Oder ich nehme es an und akzeptiere es solange es für mich erträglich ist. Was nützt mir die Jammerei über ihren „schlechten“ Schlaf.
Nun muss man dazu wissen, dass ich natürlich viel schlimmere Nächte mit den Zwillingen durch habe. Die haben ähnlich schlecht geschlafen wie ihre Minischwester. Da war es noch extremer, weil sobald ein Baby wieder geschlafen hat, hat sich das Zweite gemeldet. Gefühlt war ich stündlich wach und ich hatte keine längere Schlafphase als 2 Stunden.
Die guten Neuigkeiten sind: Es geht vorbei. Irgendwann hört es auf. Irgendwann schlafen sie durch. Das kommt einem soooo weit weg vor, aber das ist es nicht. Die Zeit vergeht schnell und schlafen können wir noch wenn wir tot sind. 😀 Kleiner Scherz.
Meine Zwillinge musste ich mit 18 Monaten nachts abstillen. Da war für mich der Punkt erreicht an dem ich nicht mehr konnte. Es war eine schwere Entscheidung und tut mir bis heute leid, aber es ging einfach nicht mehr. Ich brauchte Schlaf und aus heutiger Sicht waren sie auch „alt genug“ und ich hatte lange durchgehalten. Und ich verwehrte ihnen die Milchmahlzeit auch nicht komplett. Nur nachts wollte ich meine Brust für mich haben. Es dauerte 3 Nächte und dann schliefen sie durch. Ich begleitete sie. Ich tröstete. Ich schaukelte. Ich trug sie rum. Ich bot Wasser an als Durstlöscher. Sie wollten lieber ihre Milch, aber die sollte nun nachts ruhen. Nach drei durchzechten Nächten für uns alle, war es dann gut. Sie schliefen durch. Was für eine große Erleichterung.
So weit bin ich aber noch lange nicht mit dem Krümel jetzt. Sie schläft eben schlecht. Hat sie wohl vom Papa, der ist auch ein schlechter Schläfer und damit finde ich mich ab.
In ganz schlimmen Nächten muss ich mich daran erinnern, dass es ein großes Geschenk ist ein gesundes und fittes Baby zu haben mit dem ich die Nächte wach verbringen DARF. Eltern von kranken (oder gar gestorbenen 😦 ) Babys würden sich wünschen die Nächte durchzumachen, wenn ihr Baby dafür nur gesund sein würde…
Also liebe vom Schlafmangel geplagte Mamas, vergleicht Euch nicht mit den Mamas, deren Babys schlafen wie ein Stein. Das bringt uns nichts. Vergleicht Euch lieber mit Mamas, die es nicht so gut haben wie wir.
Diesen Blogeintrag schreibe ich heute aus aktuellem Anlass, denn letzte Nacht hat meine Kleine mich von 3.30 Uhr bis 4.30 Uhr wachgehalten… Das sind dann die besonders schönen Nächte. 🙂 Ich bin aber erstaunlich gut gelaunt. Machen wir das Beste draus.
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