Mein Lehrjahr beim Imker (2012)

Wie ich gestern geschrieben hatte, habe ich den letzten Platz im Probeimker Kurs ergattert.
Es gab dann relativ früh noch bevor das Bienenjahr startete (März-April) einen Theorie Tag mit mehreren Interessierten und Probeimkern. Ein ganzer Tag vollgepackt mit Informationen über die Biene, das Bienenjahr, den Honig, das Propolis und so weiter.
Ich fand das sehr interessant und war nun noch neugieriger auf den Start bei meinem Lehr-Imker. Der war ganz entspannt und meinte er meldet sich wenn es losgeht. Denn nicht jedes Jahr ist gleich und so kommt es, dass man manchmal bereits im Februar und März beginnt die Völker durchzusehen und manchmal auch erst im April.
Irgendwann war es dann soweit. Wir verabredeten uns zwei wöchentlich und daraus wurde dann schnell wöchentlich, denn während der Schwarmzeit (Mai-Juni) sollte man dringend jede Woche in das Volk bzw. die Völker schauen.

Ich lernte die Königin zu finden und Drohnen von Arbeiterinnen zu unterscheiden. Die Arbeit am Volk ist sehr interessant. Jedes ist ein bisschen anders und die Bienen sind sehr faszinierend und auch beruhigend, wenn man sie beobachtet.
Außerdem lernte ich, wie man Honig erntet und dann Zucker einfüttert. Und auch wie man die Bienen gegen die Varroamilbe behandelt und warum das nötig ist.
Der Imker ist mir richtig ans Herz gewachsen. 🙂

Dann endlich bekam ich mein erstes Volk. Den Ableger eines Volkes dürfte ich selbst machen in meinen eigenen Bienenkasten. Ich war so stolz. Hier ein paar Fotos:

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Meine Königin habe ich selbst gezeichnet (erstmal übt man das an Drohnen). Es war eine schöne Zeit und nun hatte ich ein Bienenvolk.

Zu dem Zeitpunkt war klar, dass wir in das Umland von Berlin ziehen werden mit Haus und Garten und dort sollten meine Bienchen dann wohnen.
Solange „parkte“ ich sie bei einer Freundin, die meine „Ausbildung“ sehr interessiert verfolgte und auch gerne Bienen haben wollte. Nun hatte sie erstmal meine zur Pflege.

Es wurde ein sehr langer Winter (die Bienen machen keinen Winterschlaf, sie sind wach und sitzen in einer Traube in ihrem Stock, wo die äußeren Bienen, die Inneren wärmen und dann wird getauscht). Was dann im 2. Bienenjahr passierte erfahrt ihr morgen.

Wie ich zur Imkerei kam

Ich werde jetzt vier Tage lang berichten wie mich die Imkerei geküsst hat. Heute geht es darum, wie alles anfing. Morgen berichte ich von meinem Lehrjahr, dann von meinem ersten Jahr und zum Schluß von diesem Jahr und wie es hoffentlich weiter geht.

Wie kam ich also dazu mit Bienen zu arbeiten? Während der Mittagspause unterhielten sich die Kollegen über Gott und die Welt, da berichtete ein Kollege, dass er kein Obst mehr an seinen Bäumen hat und dass er sich Bienen in seinen Garten stellen möchte.
Da kam der Stein ins Rollen. Nach diesem Gespräch ist mir ein Licht aufgegangen. Ohne Bienen kein Obst.
Zu der Zeit habe ich bereits vollwertig gelebt und seitdem die Kinder da sind, arbeite ich stetig an mir mich zu verbessern und auch meine Umwelt besser wahrzunehmen. Bienen schienen mir plötzlich eine tolle Idee. Meinen eigenen Honig produzieren und auch noch der Natur etwas zurück geben…
Ich las im Internet viel über Dachimkerei und Imker, die in Berlin auf ihren Balkonen imkern. Das wollte ich auch. (Da wohnten wir noch in Berlin)
Wir hatten einen ungenutzten Balkon und der sollte nun Bienen beherbergen.
Ich fand den lokalen Imkerverein und konnte mich dort im August 2011 für den letztem Probeimker Kurs anmelden für 2012. Zu dem Kurs gehörten ein Buch („Einfach imkern “ von Dr. Gerhard Liebig) und ein Jahr lang einen Imker begleiten und bei ihm/ihr lernen. Danach bekommt man das erste Bienenvolk und kann loslegen. Der Kurs sollte 100€ kosten.
Ich musste noch meinen Mann überzeugen. Er war anfangs sehr skeptisch. Als wir dann aber im Britzer Garten das Bienenhaus besuchten und direkt neben den Bienenkästen auf einer Bank saßen und die Kinder unbehelligt ein Eis aßen, da war er nicht mehr kritisch und unterstützte meinen Wunsch.

So fing alles an. Leider musste ich dann noch bis zum Frühjahr 2012 warten bis es richtig losging. Aber mehr dazu morgen.

Das Buch kann ich Euch wärmstens empfehlen. Ich finde es bis heute sehr hilfreich und informativ.

Hier meine anderen Beiträge zu dem Thema
Mein Lehrjahr beim Imker (2012)
Mein erstes Bienenjahr (2013)
Mein zweites Bienenjahr (2014)