Letztens im Kindergarten

Wir sind gerade angekommen, die Jüngste und ich, und ziehen uns aus. Also ich ziehe sie aus besser gesagt.

Eine Mutter mit ihrem Sohn kommt auch gerade. Während ich also so wie immer die Jüngste ausziehe und sie behutsam Richtung Gruppenraum schiebe, geht es bei dem anderen Eltern-Kind-Paar zur Sache, denn der Junge mag nicht wie befohlen alleine die Schuhe ausziehen. Die Mama wird stinkig. „Dann gehe ich jetzt eben einfach.“ oder so ähnlich. Sie ist wütend und vor allem genervt. Ich sehe es ihr an.

Erst finde ich es ziemlich krass, wie sie mit ihrem Sohn redet und frage mich warum sie ihm nicht einfach die Schuhe auszieht, denn das wäre die einfachste Lösung für das Problem, aber hier muss man natürlich konsequent bleiben oder sowas in der Art… Wenn ich sie so beobachte dann muss ich in mich reingrinsen auch wenn es für sie beide natürlich überhaupt keine amüsante Situation ist. Dennoch finde ich die Szene amüsant, denn genauso könnte auch eine Szene in meinem Leben mit der Jüngsten aussehen. Ich fühle mich plötzlich sehr an mich selbst erinnert und sehe auf einmal manch verganenen Disput mit Kind 3 in anderem Licht.

Offenbar musste ich das sehen um mich selbst besser sehen zu können. Und gleichzeitig zeigt es mir einmal mehr, dass man immer nur einen Ausschnitt vom Leben mit Kindern bei anderen beobachten kann. Wohlmöglich hätte diese Mutter genauso über mich gegrinst als ich zwei Tage vorher zu Hause mit unser Jüngsten in etwa dasselbe recht einseitige Gespräch hatte, in dem es darum ging, dass Sie bitte ihre Schuhe anziehen möge, damit wir jetzt losgehen können…

So kann’s gehen. Gute Nacht.

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